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Ingrid Bauer
Naturnahe Betriebsoptimierung für Landwirte!
Naturwaren / Landhandel / Effektive Mikroorganismen / Leonardit / Biolit / Meßdienstleistung / Beratung
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Milieumessungen der Gülle - Details

Die „Milieumessung der Gülle“ wurde von Ing. Peter Vanhoof von dem Expertenbüro Organic Forest Polska (www.organic-forest.eu) entwickelt. Jede Messung stellt das Milieu der Gülle dar, und bestimmt damit, welche Arten von Mikroorganismen darin leben konnten.

Bereits der Chemiker Antoine Béchamp behauptete vor mehr wie hundert Jahren, dass die Bakterien an sich keine Bedeutung haben, weil letztendlich die physikalischen Milieuwerte bestimmen, welche Mikroben sich entwickeln können und welche nicht. Das Ziel der Milieumessung ist, zu beurteilen, welche Mikrobengruppen sich in der Gülle entwickeln können.

Mit dem Labormessgerät Consort 3050 werden vier Messwerte in unverdünnter Gülle gemessen:
Aus diesen Parametern werden der sog. P Wert und der Sauerstoffpartialdruck, rH2-Wert berechnet.

Die elektrische Leitfähigkeit ist ein Maß für die Konzentration der gelösten Salzionen, also die Gesamtmenge der leicht wasserlöslichen Nährstoffe.
Je höher die Leitfähigkeit, desto konzentrierter oder salziger ist die Gülle.bzw. desto aggressiver bzw. verbrennender könnte die Gülle auf Boden und Pflanzen sein.
Oft entsteht eine solche Gülle, wenn die Tiere durch eine nicht optimale Fütterung zu wenig Mineralien aus dem Futter aufgenommen haben. Wenn die Gülle mit Wasser verdünnt wird, senkt sich die Leitfähigkeit, wird ärmer an Nährstoffen und weniger aggressiv oder weniger verbrennend.

Der pH-Wert hängt mit der Rotte oder den Fäulnisprozessen in der Gülle zusammen.
Je niedriger der pH, desto besser ist die Rotte (Fermentation) und desto niedriger die Emission.
Je höher der pH, desto stärker ist die Fäulnis und damit zusammen auch die Emission von NH3 und anderen Gasen (H2S, Methan, usw..).

Das Redoxpotential (Eh), wird gemessen wie eine Spannung in Millivolt (mV). Das Ergebnis kann positiv oder negativ sein.

Niedriger wie -200 mV à stark anaerob
von -200 bis 0 mV à anaerob
von 0 bis + 100 mV à schwach anaerob
+100 mV à theoretische Grenze zwischen aerob und anaerob
von +100 mV bis +250 mV à schwach aerob
von +250 bis 400 mV à aerob
Mehr wie +400 mV à stark aerob

Gülle ist immer wenigstens schwach anaerob bis stark anaerob. Stark anaerobe Gülle mit niedrigen pH hat eine bessere Qualität (durch Fermentation), wie ebenso stark anaerobe alkalische Gülle (durch Fäulnis).

 

 Den Sauerstoffpartialdruck (rH2):
Der Sauerstoffpartialdruck ist weniger bekannt in der Landwirtschaft, aber genauso wichtig wie der pH-Wert.
Er ist ein Maß für den Partialdruck von Wasserstoff und Sauerstoff und berechnet man aus der pH Wert und das Redoxpotenzial. Der pH-Wert und das Redoxpotential können nur in Zusammenhang zueinander bewertet werden. Die Maßeinheit der rH2 geht von 0 bis 42, wobei 28 ein neutraler Wert ist. Bei 28 gibt es ein Gleichgewicht zwischen Wasserstoff und Sauerstoff im reinen Wasser. Ein höherer Wert zeigt an, dass das Milieu mehr Sauerstoff wie Wasserstoff hat. Einen niedriger rH2-Wert von Gülle zeigt an, dass mehr Wasserstoff als Sauerstoff vorhanden ist. Damit hat man viele Substanzen wie Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Methan etc.

Der P-Wert in der Gülle:
Um zu sehen, wie chemisch aggressiv/reaktiv die Gülle ist, berechnen wir den P-Wert aus dem Redoxpotential und die Leitfähigkeit. Aggressive Gülle enthält viel wasserlösliche Mineralien und ist stark anaerob. Sie verbrennt die Kultur und hat oft einen sehr üblen Geruch. Wenn die Gülle mit Wasser verdünnt wird, sinkt der P-Wert drastisch.

Hochwertige Gülle ist leicht anaerob und enthält wenig Salze und hat damit immer einen niedrigen P-Wert.